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Der große Fisch im See zu Grabko

  Mündlich von Häusler und Raufmann şanschte sen. in Begeln.

Ein Mann hütete am Grabkoer See einmal eine Stute mit einem Fohlen. Dieses war aber sehr übermütig und lief immer davon. Deshalb band es der Mann an eine Leine und wickelte sich diese um den Leib. Als er so dicht an dem Ufer des Sees steht, springt plötzlich ein riesengroßer Fisch aus dem Wasser, schnappt nach dem Hirten, verschlingt ihn ganz und fährt wieder in den See zurück.

Als sich der Fisch aber gebunden fühlt, fängt er im Wasser an zu plätschern. Dadurch wird aber das Fohlen wild und es läuft in das Dorf, den Fisch an der Leine hinter sich herschleppend. Als dieser auf dem Dorfplatze hin und her springt und nach Luft schnappt, laufen die Leute herbei; sie ahnen auch gleich das Unglück, das geschehen ist, greifen zu den Messern, schneiden dem Fisch den Leib auf und befördern den Pferdehirten glücklich noch lebend zu Tage.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894