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Das Wappen des Freiherrlich von Shoenaichschen, jetzt Fürstlich von Schoenaich-Carolathschen Geschlechts

I

  Klopsch, Geschichte d. Geschlechts von Schoenaich, 2. Şeft, 1850, S. 1.

„Das alte Schoenaichsche Wappen enthält einen Eichenkranz mit acht Blättern auf dem goldenen Schilde, und über dem Helme steht ein zweiter Eichenkranz von ebenso vielen Blättern, an dunkelroten Bändern befestigt.“

Es gehört zu den sogenannten redenden Wappen, „weil es in Bildern ausspricht, was der Name des Geschlechts besagt.“ Die Uranfänge des Geschlechts von Schoenaich stehen im Dunkel von Sagen, die sich aus dem Wappen desselben gebildet haben mögen. „In der Hermannsschlacht am Teutoburger Walde,„ so lautet die eine, „sank ein quadischer Kämpfer am Fuße einer Eiche nieder. Einer der Anführer, welcher Zeuge seines Mutes und seiner tapferen Thaten gewesen, flocht einen Kranz aus den Blättern des Baumes, schmückte dem Helden damit sein Haupt und sprach: „So sollst du von nun an Schoenaich heißen!“

Darauf schlug König Marbod ihn und sein Geschlecht zu Rittern im Jahre 37, und jener Eichenkranz, an dem vier rote Bänder das Blut bedeuten, welches aus den Wunden des Kriegers über ihn floß, ward das Zeichen im Schilde und auf dem Helme des alten Schoenaichschen Wappens.“

II

  W. Barth, die Familie von Schoenaich u, die Reformation, 1891, S. 9.

Friedrich der Große, der den Grafen Hans Carl von Schoenaich am 6. November 1741 in den Fürstenstand erhob, verflocht die obige Sage in etwas anderer Fassung in das überaus huldreiche Fürstendiplom. Nach diesem hat der Stammdater des Geschlechts an dem herrlichen Siege, welchen der deutsche Held Armin über den römischen General Quintilius Varus erfochten, nicht geringen Anteil gehabt.“ „Zur Belohnung seiner Tapferkeit“ wurde er „mit dem damals gewöhnlichen Ehrenzeichen, einem Kranze von grünen Eichen, gekrönt“ und nahm „des zu Andenken den Namen Schoeneich“ an, den er auf seine Nachkommen fortpflanzte.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894