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Eine unerklärliche Last wird durch Fluchen leicht

  Von Frau Becker in Jetzschko. 
  Schriftlich durch Lehrer Becker in Luckau.

Ein alter Mann ging von Jetzschko nach Haaso, um dort Grütze machen zu lassen. Wie sie fertig war, nahm er das Bündel in seine Hand und ging zurück nach Jetzschko. Als er neben dem Lauch war, wurde das Bündel immer schwerer; er schwitzte am ganzen Körper. In seiner Not betete er alle Gebete, die er nur wußte, laut und heimlich. Nichts half. „Da will ich doch fluchen,“ dachte er. Kaum hatte er das erste Wort gesprochen, so war das Bündel wieder leicht wie vorhin.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894