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Der gespenstische Mäher

  Mündlich von Bauer Ferd. Koschke in Coschen

Als der alte Schmied aus Coschen in einer Nacht von Buderose kam, fand sich bei der Schanze ein Mann zu ihm, der eine Sense auf der Schulter hatte. Derselbe nahm die Sense vom Rücken herunter und fing an im Getreide zu mähen und mähte immer neben dem Wege und dem alten Schmied her, bis dieser an die Brücke gekommen war, die über das Mühlenfließ führt. Hier war der Mäher auf einmal verschwunden. Gleichzeitig erhob sich aber ein Sturm in den Erlen der Fließe, als ob sie alle zusammenbrechen wollten. Darauf ging der Sturm über die Erlen an der „schwarzen Lache“1) hinweg und dann nach der Eisenbahn hinüber der Heide zu.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894