Die weiße Dame
mündlich.
Früher hieß es immer, in der Mitternachtsstunde gehe eine schneeweiß gekleidete Dame von einer bestimmten Stelle des Ortes Schevenhütte bis zu dem unterhalb des Dorfes gelegenen Hammerschellchen. Sie tat niemandem etwas, sondern schritt immer stumm an dem Begegnenden vorüber. Und doch fürchtete sich alles vor ihr.
Eine Frau des Dorfes mißbrauchte den Glauben des Volkes, umhüllte sich mit einem weißen Bettuche und machte ihre Gänge. Es machte ihr Freude, wenn die Leute ihr scheu auswichen oder fortliefen. Der Pfarrer entlarvte sie in einer Nacht, und seit der Zeit hat man nichts mehr von der weißen Dame oder Juffer gehört.
Quelle: Heinrich Hoffmann , Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Zweiter Teil: Sagen aus dem Indegebiet; www.stolberg-abc.de