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Der Tote als weiße Gestalt

  Mündlich aus Guben

I

Seitdem vor einigen Jahren bei einem Feuer in der Bösitzerstraße zu Guben fünf Menschen verbrannten, läßt sich dort des Nachts eine weiße Gestalt sehen.

II

Eine Frau aus Guben erzählte: „Wie mein Onkel gestorben war und als Leiche lag, sprang die Stubenthür in der Nacht auf, und meine Tante sah eine weiße Gestalt. Da der Onkel auf den Kirchhof gefahren wurde, fielen, sobald der Sarg zur Stube hinaus war, die Stühle um. Man gab dem Toten einen Kamm und die Schnupftabaksdose mit.“

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894