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Das Los des Meineidigen

  Mündlich aus Guben

Früher wurden die Leichen von Wendisch-Wellmitz nach Jähnsdorf geschafft und dort begraben. Einmal war in Wellmitz einer gestorben, von dem sagten die Leute, er habe unrecht geschworen. Nachdem er begraben war, kam ein Mann von seinen Verwandten aus Jähnsdorf und wollte nach Wellmitz gehen. In der Nähe des Kirchhofes trat ihm am Seegraben eine lange, weiße Gestalt entgegen und sprach zu ihm: „Sage meinen Kindern, sie sollen es nicht auch so machen, wie ich es gemacht habe!“ und darauf war das Gespenst verschwunden.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894