St. Anna rettet Düren in Kriegsgefahr

Nach dem Volksglauben ist die hl. Mutter Anna die besondere Beschützerin der Stadt Düren. Ja, die Umwohner behaupten, dass sogar die Annaglocke, so weit ihr Schall dringe, vor Blitz und Wetterschaden schütze.

Einst wurde Düren von Feinden stark belagert. Schon schickte man sich zum Sturme an und alles schien verloren, da eilten die Dürener in der größten Bedrängnis in die Annakirche und flehten ihre Patronin an. Bei dem Ansturme blieben die Feinde plötzlich betroffen stehen; denn auf der Mauer stand die Mutter Anna und wehrte die rauen Krieger ab, so dass sie sich der Stadt nicht bemächtigen konnten und wieder abzogen.

Auf einer anderen Stelle der Mauer, wo der Angriff sehr hitzig zu werden drohte, stand plötzlich ein Jüngling mit weißer Fahne, und alsbald war das Haupt der hl. Mutter Anna darauf abgebildet. Als die Feinde dies sahen, wagten sie nicht, sich der Stadt zu nähern. Der Jüngling soll der hl. Erzengel Michael selber gewesen sein.

Quelle: Heinrich Hoffmann: Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet, 1911, 185 Seiten; eifelon.de