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Der Schatz im Schloßberge zu Lahmo

1)

I

Der alte Besser pflügte auf dem Schloßberge und traf einen Kessel mit Geld. Er fluchte aber, als der Pflug aus der Erde sprang. Da sah er, wie das Geld über den Pflug hinweg spielte, doch er bekam keins, es versank ihm vor „sichtlichen Augen“.

II

  Mündlich von Kossät Helm in Lahmo

Ein Schiffer mußte wegen widrigen Windes lange Zeit unweit des Schloßberges in der Oder liegen bleiben. In einer Nacht wurde der Schifferknecht abgerufen, er solle sich kommen Geld holen. Er ging aber nicht. Da hat es ihn förmlich gebettelt und gesagt, wenn er nicht käme, dann müßte eine Eiche aufwachsen und eine Eichel tragen, und aus dem Baume, der aus ihr groß würde, müßte eine Wiege für ein Kind gemacht werden; diesem würde es erst wiederbeschert sein, das Geld heben zu können.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894