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Der vergrabene Kriegsschatz in der Gubener Heide

  Mündlich aus Guben

I

Von der Gubener Heide geht die Sage, dort sei ein Kriegsschatz vergraben. Zwei Männer gingen in einer Nacht nach Holz. Da sahen sie das Geld spielen. Die Funken sprangen immer fußhoch. Der eine sagte: „Wir wollen doch mal herangehen und uns die Stelle merken.“ Der andere entgegnete: „Lieber nicht, wir sind auf unrechten Wegen.“ Sonst Stahl zum Hereinschmeißen hätten sie bei sich gehabt; denn Axte hatten sie doch sicherlich beide.

II

Auch bei Augustwalde hat eine Frau in der Heide Feuer gesehen. Sie war der Meinung, daß an der Stelle die Kriegskasse vergraben sei. Man hat den Schatz dort auch schon gesucht.

III

Auf die Kriegskasse bezieht sich offenbar auch die folgende Sage: „Als mein Großvater in der Nacht von Merzwiese nach Guben ging, sah er in der Gubener Heide ein Feuer und rings herum Türken, die Tabakpfeifen rauchten. Neben den Türken hat er einen großen Hund gesehen, der glühende Augen von der Größe eines Tellers hatte. Von dem Hunde wurde er bis auf die Gubener Grenze verfolgt.“

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894