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Die entflohene Glocke in Niemaschkleba

  Mündlich von einem alten Ausgedinger in Niemaschkleba

Die Kirche zu Niemaschkleba besitzt jetzt nur zwei Glocken, hatte aber früher deren drei. Als die Glocken getauft wurden, gefiel der einen der Name nicht, den sie bekommen sollte. Darum flog sie fort in die Humpelnieze, die heute Wiese ist, damals aber noch ein Wasserloch war.

Alte Einwohner von Niemaschkleba, die in der Humpelnieze fischten, stießen die Glocke mit ihrem Netze an. Darauf flog sie weiter in den Bachsee. Dort soll sie jetzt noch liegen; man hat aber nichts mehr von ihr gehört.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894