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Die "Schwarze Lache"

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  Mündlich aus Coschen

In der „schwarzen Lache“ bei Coschen ist eine Kirche versunken. Wer neunmal, ohne Atem zu schöpfen, um diese herumläuft, hört die Glocken läuten (n. a. in der Neujahrsnacht). Ein Fußweg, der alte Kirchsteg, derselbe, der auch den Buderoser Burgwall berührt, führt quer durch die Felder an der Lache vorüber.

In der Nacht fürchten sich aber viele, den Fußpfad zu benußen, weil es an der Lache spukt. Ein Mann sah nachts dort einen schwarzen Hund; dabei „knasterte“ es furchtbar in den Erlen. Ein anderer fand ein an der Erde kauerndes Mütterchen, welches „weimerte und barmte“; einem dritten begegnete ein rotes Kalb. Auch Licht will man des Nachts oft an der Lache gesehen haben.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894