Untergegangene Stadt Bornheim

In der Jülicher Gasse unterhalb von Bogheim hat vor alters eine Stadt gestanden, die den Namen Bornheim führte. Durch Krieg und Erdbeben soll sie vollständig verschwunden sein. Heute findet man noch Überreste der Stadt im Boden. Der Ort ist übel berüchtigt; denn manchmal hörte man nachts an der Stelle in der Luft Wagengerassel, Pferdegetrappel und Peitschenknall, das von Gespenstern der in der Stadt Umgekommenen herrühren soll. – Andere sagen, die Stadt habe sich noch weit über Bogheim ausgedehnt.

Auf dem grünen Wege durch die ‚Kesselskuhl‘ hörte man von der Harth von Untermaubach bis zum Dorfe Bogheim oft des Nachts in der Stunde von zwölf bis ein Uhr das wilde Pferd laufen. Man sah nur, wie die Steine unter den dröhnenden Tritten der Hufe sprühten. Die alten Leute pflegten dann zu sagen: ‚Et weld Päed ös wedde am lofe.'

Quelle: Heinrich Hoffmann: Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet, 1911, 185 Seiten; eifelon.de