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Der Nix in der Oberneiße bei Guben

  Mündlich aus Guben

In der Nähe von Kröls Eiskeller standen am Neißeufer früher drei Erlen. Wenn die Leute dort vorbeifuhren, sprang oft der Wassernix - ein kleines Männchen, rot angezogen – in die Kahnkoffe. Wenn er dann seine Zeit ersah, sprang er wieder zurück ins Wasser.

Als eines Abends ein Mann mit einem Hunde an den drei Erlen vorüberging, bekam er den Hund dort nicht vorbei. Dieser ließ den Schwanz herunterhängen und lief ins Feld hinein.

Sobald jemand ertrinken sollte, kamen Bänder geschwommen: rote, grüne, gelbe, von allen Farben; dann hieß es, jetzt wird wieder jemand ertrinken. Gewöhnlich nach drei Tagen hörte man es.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894