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Das Irrlicht und der Dreier

  Mündlich von Udolf u. Karl Dammasch in Lahmo 

Als der alte Buder und der alte Dammasch in Lahmo, die beide schon tot sind, in einer Nacht im Beetzacksee (n. a. in der Zahrnkeite) fischten, hörten sie auf einmal die Glocken gehen (Klingen), und es kam ihnen so vor, als ob die Glockentöne aus dem Wiesensee heraufklängen.

In demselben Augenblick fand sich auch ein Lichtchen zu ihnen; das setzte sich auf die Kahnkoffe. Sie fischten bis an Pethlacks (Krügers) Gasse heran und hatten das Lichtchen immer noch im Kahn. Dasselbe ließ sie auch nicht ans Land. Wenn sie auch den Kahn dem Ufer zu steuerten: er wurde vorn immer wieder ins Wasser gestoßen. Da legte der alte Dammasch dem Lichtchen einen Dreier (Pfennig) auf die Kahnkoffe. Darauf war es verschwunden.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894