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Vensmännel bleicht Wäsche

Ein altes mütterchen in Neudörfel an der Wittich erinnerte sich noch ganz gut, was ihre urgroßmutter oft gesehen hatte: ein feensmännel hatte immer an der Wittiche gebleicht, bald auf der einen, bald auf der andern seite des flusses. dann war das vieh stets unruhig geworden und hatte nicht fressen wollen; auch töpfe hatte er bei sich gehabt.

Anmerkung: Wenn die wasserfrau wäsche bleicht, ist ein wetter im anzuge. das unruhigwerden des viehes bedeutet dasselbe. die töpfe indessen deuten ganz bestimmt auf einen berg- und keinen wassergeist. eine zwittersage.

Quelle: Karl Haupt, Zwergsagen aus der Ober- und Niederlausitz, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung Göttingen, 1859