Der Schatz im Turmsberge

Aus den vielen Schatzsagen, die von den Talbewohnern von dem Turmsberge erzählt werden, ist folgende bemerkenswert: Auf dem Turmsberge hausten einst die Tempelherren, die viele Schätze aufgehäuft hatten, und die eines Tags mit dem Kloster und allem, was darin war, versanken.

Nach dem Volksglauben sollen die Schätze vom Teufel selbst bewacht werden. Das Heben der Schätze könne nur lautlos und unter großen Gefahren geschehen. Trotzdem entschlossen sich einige kühne Leute von Heimbach, das Werk zu vollführen. Nachdem sie alles Nötige genau befolgt hatten, erschien wirklich der Teufel und trug auf dem Rücken eine schwere Kiste, aus der die Flammen herausschlugen. Erschreckt sprang einer der Schatzheber beiseite und rief: „Er steckt uns noch alle in Brand.“ Damit war der Teufel verschwunden, und auf der Kiste erschien ein schwarzes Hündchen, das mit ihr in die Tiefe versank.

Quelle: Heinrich Hoffmann: „Von Römern, Rittern und ruschigen Juffern“ Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Rurgebiet, 1914