<< Die Heinchen am alten Exerzierplatz bei Guben | Niederlausitzer Volkssagen | Das Heinzelmännchen und der Schmied >>

Jüdelchenwäsche

  Mündlich aus Colchen

In Lawitz hatte ein Mann die Jüdelchen in seiner Behausung; sie aßen ihm immer das Essen auf, wenn er mit seinen Leuten auf dem Felde war. Der Mann wollte aus diesem Grunde die Wirtschaft verkaufen. Als er eines Tages vom Felde kam, fand er die Jüdelchen am Tränktroge fleißig waschend. Er fragte sie, warum sie das thäten. Sie sagten, sie hätten gehört, er gedächte die Wirtschaft zu verkaufen, da wollten sie nur waschen und auch miträdern.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894