[[sagen:sagenbucherzgebirge042|<<< zurück]] | **[[capitel:ii._spukgeister-_und_gespenstersagensagenbuch_des_erzgebirges|II. Sagen von Spukgeistern und Gespenstern]]** | [[sagen:sagenbucherzgebirge044|weiter >>>]] ====== Die weißen Frauen zwischen Olbernhau und Blumenau ====== Christ. Lehmann, Histor. Schauplatz, S. 948. Am 15. September des Jahres 1695, Sonntags spät, ritt Christoph Kaiser, Müller zu [[geo:Blumenauolbernhau|Blumenau]], nach Hause, und als er hinter die Pfarrwohnung zu [[geo:Olbernhau]] kam, wo ihn sein Weg nach Hause führte, gingen drei Männer geschwind und ohne Gruß vorüber, worüber er sich verwunderte, weil er sie für Blumenauer ansah. Als er ein wenig fortreitet, kommen ihm auf dem Wege vier verschleierte Weiber entgegen, welche eine Totenbahre mit einem Sarge und Leichentuch tragen. Darüber erschrickt er und weiß nicht, wo er ist, bald dünkt ihm, er reite durch ein groß Wasser, bald scheint es ihm, als müsse er einen hohen Berg hinan reiten, bis es ein wenig licht wird und er sich bekennet, dass er auf dem rechten Wege sei. Als er zu des Richters Teich, der nahe bei dem Gerichte ist, kommt, sieht er abermals fünf bis sechs Paar verschleierte Weiber daher kommen, die über den Steig, darüber er auch gewollt, gehen, dass er nicht weiß, was er tun soll. Er lässet aber dem Pferde seinen Gang, dasselbe ist des Weges wohl gewohnt, will jedoch über den Steig nicht gehen, sondern lenket sich mit Schnauben neben demselben durch ein Bächlein, und bringet so seinen Reiter gesund nach Hause, wie wohl es sehr geschwitzet. Des andern Tages hat es der Müller ausgesagt und hat ihm nichts geschadet. //Quellen:// * //[[autor:ernstkoehler|Dr. Joh. Aug. Ernst Köhler]]:[[buch:sagenbuchdeserzgebirges|Sagenbuch des Erzgebirges]], Verlag und Druck von Carl Moritz Gärtner, 1886.// ---- {{tag>sagen ernstköhler sagenbuchdeserzgebirges erzgebirgemuseum erzgebirge 1695 Blumenauolbernhau olbernhau müller sarg leichentuch gericht teich weissefrau v2}}