[[sagen:graessesachsen291|<<< zurück]] | **[[capitel:graessesachsen1|Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen - Band 1]]** | [[sagen:graessesachsen293| weiter >>>]] ====== Die Entstehung des Jagdschlosses Grillenburg ====== Im [[geo:tharandt|Tharander]] Walde liegt das alte Jagdschloß [[geo:Grillenburg]], welches vom [[vip:augustvonsachsen|Churfürsten August]] im Jahre 1558 erbaut ward. Im Tafelzimmer desselben standen folgende Reime, welche über diesen demselben vom Churfürsten beigelegten Namen Aufschluß geben, und hier vollständig – gewöhnlich liest man sie nur im Auszuge – also lauten: Meines lieben Bruders kläglich End’,\\ Der schwere Eingang zum Regiment,\\ Groß Widerwärtigkeit und Gefahr\\ Mir schwere Sorg und Müh gebahr.\\ Zu vertreiben die Phantasey\\ Fing ich an dies neu Gebäu,\\ Die Grillenburg ich’s davon nennt’,\\ In einem Jahr ward’s gar vollend’t.\\ Ich bin genannt die Grillenburg,\\ Darauf geschieht gar mancher Schlurg,\\ Gedanken und schwere Phantasey\\ Legt man auf diesem Hause bei.\\ Mit Jagen, Fahen, Hirsch und Schwein\\ Vertreibt man hier die Zeit allein,\\ Wer nun hat Grillen und Mucke,\\ Der laß sie hinter sich zurucke.((Bis hierher scheint das Sprüchlein von Churfürst August selbst zu sein, die folgenden Verse sind offenbar von einem spätern Verfasser.))\\ Zuvor ist hier nur Holz gewachsen,\\ Da baut’ Herzog August zu Sachsen \\ In einem Jahr dies Jagdhaus behend, \\ Welches er selbst die Grillenburg nennt’. \\ Von wegen schwerer Sorg und Gedanken.\\ Die ihm oblagen und bedrangten,\\ Und richtet’s an zur Lust und Freud’\\ D’rum wird man hier der Grillen queit. //Quelle: [[autor:graesse|Johann Georg Theodor Grässe]]: [[buch:sagenschatzsachsen|Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen]], Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226// ---- {{tag>sagen grässe sagenschatzsachsen1 vers augustvonsachsen 1558 grillenburg burg tharandt v2}}